Erstellt von: Isabel Laczkovich am 2.06.2025
Veranstaltung am: 01.06.2025
Halbmarathon bei 3 Grad in Michigan, USA
Am 1. Juni stand für Robert und mich ein ganz besonderer Lauf an – der „Ann-Arbor- Dexter Lauf“ in Michigan, USA. Der Kurs führte ausschließlich in eine Richtung, was bedeutete: Bereits um 6:00 von Detroit los nach Ann-Arbor eine Stunde fahren, dann eine halbstündigen Busfahrt vom Ziel- zur Startlinie – weil wie beim Krems Marathon der Lauf Fluss abwärsts ging entlang des Huron Rivers
Was uns allerdings wirklich wachrüttelte, war das Wetter: 3 Grad Celsius und das am 1 Juni! Viele Läufer:innen standen fröstelnd in kurzen Hosen an der Startlinie, wir mittendrin – mit eher gemischten Gefühlen.
Denn die Woche davor waren Robert und ich krank gewesen, was uns ziemlich aus der Bahn geworfen hatte. Ob es überhaupt sinnvoll war, zu starten, war bis zur letzten Minute eine offene Frage. Nach vielen inneren Diskussionen entschieden wir uns am Vorabend trotzdem: Wir gehen an den Start – ohne Druck, ohne Zielzeit – und hören im Zweifel einfach auf, wenn es zu viel wird.
Wir schlossen uns der langsamsten Pace-Gruppe an (8:00 min/km) und machten uns auf den Weg. Trotz des gemütlichen Tempos war es alles andere als ein Spaziergang. Am Ende überquerten wir nach 2:45 Stunden die Ziellinie. Für Robert war es der langsamste Halbmarathon seines Lebens, die Zeit war fast doppelt so lang wie sonst. Auch für mich war es ein neuer „Rekord“ – aber eben im Sinne von Langsamkeit. Doch trotz des Tempos war der Lauf alles andere als leicht: Dauerlauf bedeutet eben auch dauerhafte Belastung – ob schnell oder nicht.
Und dann war da noch unser Überraschungsgast auf den Zielfotos – falls ihr euch fragt, wer ist diese Frau neben uns auf jedem Bild?
Hier kommt die Geschichte: Am Start fiel uns eine etwas ratlose Läuferin auf – sie kam aus der Slowakei und war versehentlich zum falschen Startpunkt gefahren. Statt dem 10-km-Lauf landete sie beim Halbmarathon Start. Völlig überfordert stand sie da – ohne Plan, ob sie das schaffen kann. Ich habe sie angesprochen, ob sie mit uns laufen möchte. „Wir sind langsam, wir schaffen das gemeinsam!“
Und so liefen wir zu dritt los – durch die Kälte, durch die Zweifel, aber auch mit gegenseitigem Anfeuern, Aufmuntern und jeder Menge Teamgeist. Am Ende haben wir es gemeinsam ins Ziel geschafft – drei Stunden, drei Menschen, drei Geschichten, ein Ziel.
Auch wenn es sportlich sicher nicht unser Glanzmoment war – dieser Halbmarathon war ein echtes Erlebnis. 💪
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